Zeitungsbericht im Bergsträßer Anzeiger zum Kutsch Open Air am 07.07.2004


 Unbekannte Songs von Musikgroößen

"Kutsch-Open-Air" auf der Burg Lindenfels mit "DNS","Lanzer" und Anna-Lena Posdzich

 


Unbekannte Songs von Musikgrößen. Ziemlich genau 50 Jahre ist es her, seit der Clevelander Radio-DJ Alan Freed zum ersten Mal in der Musikgeschichte von "Rock" sprach. Am vergangenen Samstag konnten sich mehrere 100 Besucher des "Kutsch-Open-Air" auf der Burg Lindenfels einmal mehr davon überzeugen, dass Rockmusik nach wie vor Menschen in ihren Bann zieht.

Bis kurz vor Beginn des Musikspektakels zitterten Veranstalter und Bands noch, ob das Wetter halten würde. Ihre Ängste wurden nicht bestätigt. Bei kühlem, aber trockenem Wetter eröffnete die Support-Band "DNS" den Abend.


Die fünf Musiker um Leadsänger Dirk Arnold spielen erst seit März 2003 zusammen, klingen aber schon wie echte Profis. Die Band hat es sich auf die Fahnen geschrieben, eher unbekannte Songs von Größen des Musikbusiness zu spielen, um sich von den gewohnten Sounds abzuheben. "Als DNS letztes Jahr als Vorgruppe von "Lanzer" in der Weststadthalle in Bensheim gespielt haben, beschlossen wir, dass sie heute auch dabei sein sollen", sagt Matthias Arras, Organisator des "Kutsch-Open-Airs" und Leiter des "Ye Old Carriage Inn" ("Kutsch") in Lindenfels.


"Es war schön mit euch", verabschiedeten sich "DNS" nach drei Zugaben, um die Bühne für "Lanzer zu räumen. "Lanzer" hat schon oft in der ‚Kutsch' gespielt", erzählt Matthias Arras. "Irgendwann haben wir uns dann über die Möglichkeit unterhalten, ein Open-Air zu machen", ergänzt Rainer Kern, Frontmann von "Lanzer".


Nach ihrem viel umjubelten Auftritt beim Hessentag in Heppenheim sorgte die Band auch diesmal wieder für gute Stimmung. Mit Songs wie beispielsweise "Zombie" von den "Cranberries" oder "Should I Stay Or Should I Go" von der britischen Punklegende "The Clash" katapultierten sie die Fans zurück in die 70er- und 80er-Jahre, spielten aber auch aktuelle Stücke.


Ab Mitternacht wurden die Töne dann etwas leiser. Das lag zum einen daran, dass Rücksicht auf die umliegenden Anwohner genommen wurde, zum anderen aber auch daran, dass Anna-Lena Posdzich mit ihrer Band ihrer Band die Bühne betrat. Die erst 18-jährige Sängerin aus Scharbach hatte schon mehrere Konzerte in der "Kutsch" gegeben, bevor sie zur Premiere des "Kutsch-Open-Air" vor zwei Jahren eingeladen wurde. "Wir wollten sie dieses Jahr unbedingt wieder dabei haben", meint Matthias Arras.


Anna-Lena Posdzich überzeugte mit zumeist jazzig-anmutenden Cover-Popsongs und durch ihre starke Stimme. Um 1 Uhr beendete sie das Konzert. "Wir hoffen sehr, dass uns die Bürger in Lindenfels verzeihen, wenn es heute Abend etwas lauter ist", betont Matthias Arras und freut sich schon auf die Veranstaltung im nächsten Jahr.


Tatsächlich gibt der Erfolg des diesjährigen "Kutsch-Open-Air" ihm Recht. "Die Bands sind echt klasse", bestätigt Besucherin Annika Höfel. Die Chancen stehen sehr gut, dass das Festival auch im nächsten Jahr wieder ein voller Erfolg wird. Wer nicht so lange warten will, dem sei das Burg-Open-Air am zweiten August-Wochenende ans Herz gelegt.


aus: Bergsträßer Anzeiger, 07.07.2004, S.18